Zahnlexikon - E
Die Eckzähne sind die jeweils dritten und größten Frontzähne von der Mittellinie aus gezählt.
Elektroakupunktur / Elektroakupunktur nach Voll / EAV = in der so genannten Alternativmedizin von Medizinern, Zahnmedizinern und Heilpraktikern angewendetes Verfahren zur Diagnostik und Therapie aller möglichen Erkrankungen von Allergien über Magen- Nieren- Leber- und Darmkrankheiten etc. bis zu Zahnschmerzen. Alternative Zahnärzte setzen die Elektroakupunktur nach Voll auch gern im Rahmen der sog. "Bioenergetischen Material-Testung" als Verträglichkeitstest für zahnmedizinische Materialien ein. Dass sich Patienten dann aufgrund der Testergebnisse oft für die vorgeschlagenen kostenintensiveren Behandlungen entscheiden, ist sicherlich kein Zufall.
Die Elektroakupunktur nach Voll bedient sich der Messung elektrischer Hautwiderstände und leitet daraus physikalisch-medizinisch nicht nachvollziehbare diagnostische Erkenntnisse ab.
Nach dem heutigen naturwissenschaftlich fundierten Wissensstand der Schulmedizin und der Physik ist die Elektroakupunktur nicht aussagekräftig und schon vom Prinzip her nicht geeignet, die ihr zugeschriebenen Aufgaben zu erfüllen.
Quacksalberei |
Elektrometrische Längenbestimmung / Endometrie = elektrisches Messverfahren zur genauen Ermittlung der Länge von Wurzelkanälen im Rahmen einer Wurzelbehandlung. Die Endometrie arbeitet auf der Basis von Messungen des elektrischen Widerstandes im Inneren des Wurzelkanals und der Tatsache, dass sich dieser der Widerstand in unmittelbarer Nähe der Wurzelspitze stark verringert. Bei der Wurzelbehandlung wird eine elektrische Messsonde langsam in den Wurzelkanal eingeführt und dabei der Widerstand zwischen Wurzelhaut und Schleimhaut gemessen. Wenn dieser Widerstand rapide abfällt, ist die Wurzelspitze erreicht, und das Ergebnis wird akustisch und auf einem Bildschirm angezeigt. Die Elektrometrische Längenbestimmung ist in der Regel wesentlich genauer als die Röntgen-Messaufnahme und gewährleistet höhere Erfolgschancen bei der Wurzelbehandlung. Ideal, wenngleich aufwändiger, ist die Anwendung einer Kombination aus beiden Verfahren. Die Elektrometrische Längenbestimmung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.
Endodontie / Wurzelkanalbehandlung / Wurzelbehandlung / Wurzelkanalfüllung / Wurzelfüllung = Diagnose und Therapie (Behandlung) aller Erkrankungen, die das Zahnmark (Pulpa) betreffen und zu seiner Zerstörung führen. Die Diagnose erfolgt auf Grund der durch Vitalitätsproben, Röntgenaufnahmen, etc. gewonnenen Befunde. Die Therapie setzt immer dann ein, wenn es nicht möglich ist, den geschädigten Zahnnerv vital zu erhalten. Sie umfasst die Entfernung der entzündeten, infizierten oder abgestorbenen Pulpa (Nerv), aus den Wurzelkanälen, die Erweiterung, Reinigung und ggf. eine mehrfach wiederholte Desinfektion der Wurzelkanäle, und anschließend deren Füllung mit einem speziellen Wurzelfüllungs-Material. Wurzelkanal gefüllte Zähne werden oft spröde und brüchig und müssen deshalb meistens überkront werden.
Endodontologe / Endodontologin = auf die Behandlung abgestorbener (devitaler) Zähne spezialisierter Zahnarzt / Zahnärztin. Endodontologen praktizieren in der Regel allgemeine Zahnmedizin, legen jedoch ihren Behandlungsschwerpunkt auf die Endodontie. Meistens, aber nicht notwendigerweise, führen Zahnärzte die Zusatzbezeichnung "Endodontologe" aufgrund spezieller Fortbildungen auf dem Gebiet der Endodontie.
Epithel = die den ganzen Körper bedeckende äußere Zellschicht. Die die inneren Körperhöhlen bedeckenden Epithelien sind die Schleimhäute (Mucosa), die meist unverhornt, in der Mundhöhle zum Teil jedoch teilverhornt sind. Das nach außen gerichtete Epithel, die Haut (Epidermis), ist verhornt. Die Epithelien haben neben vielen andern Aufgaben vor allem eine Schutzfunktion.
Exkavieren / Excavieren = Kariesentfernung - in der Regel durch "Bohren". Andere Methoden, die vorgeben ohne den herkömmlichen Bohrer auszukommen, funktionieren nicht. Andererseits ist das Excavieren durch die Möglichkeiten moderner Schmerzausschaltung vollkommen schmerzlos.
Extraktion / Zahnextraktion = Zahnentfernung mit speziell dafür konstruierten chirurgischen Instrumenten wie Zangen, Hebeln etc. Einwurzelige Zähne können in der Regen durch eine Drehbewegung gelockert werden, während mehrwurzelige Zähne meist durch wiederholtes hin und her Wackeln aus dem Knochen gelöst werden. Oft ist es besser, mehrwurzlige Zähne vor der Lockerung so zu zerlegen, dass jede Wurzel einzeln entfernt werden kann. Dies ist in der Regel schonender für den umgebenden Knochen, eine wesentliche Voraussetzung für eine spätere problemlose Implantation. In hartnäckigen Fällen (z.B. verlagerte Weisheitszähne) kann es auch nötig sein, etwas von dem die Wurzel umgebenden Knochen wegzufräsen (Osteotomie). Eine Extraktion sollte nicht mit großem Kraftaufwand sondern eher gefühlvoll durchgeführt werden. Bei größeren Knochendefekten kann eine Auffüllung mit Knochenersatzmaterial sinnvoll sein. Für alle Extraktionen ist eine örtliche Betäubung ausreichend und bewirkt eine gute Schmerzausschaltung. Eine Vollnarkose ist, außer z.B. bei behinderten Patienten, nicht notwendig, und wenn sie durchgeführt wird, dann oft auf Wunsch des Patienten aus psychologischen Gründen.