Tipps für zahnmedizinische Notfälle
Was tun im Notfall?
Wenn Sie plötzlich Zahnschmerzen bekommen, wenn die Backe dick wird, ein Zahn abbricht, eine Füllung herausfällt, oder wenn Ihnen ein anderes Zahn-Missgeschick passiert, kann es sein, dass Sie nicht sofort einen Zahnarzt aufsuchen und fachmännische Hilfe bekommen können.
Für diesen Fall haben wir auf dieser Seite für Sie einige nützliche Tipps und Verhaltensempfehlungen für den Umgang mit zahnmedizinischen Notfällen zusammengestellt. Denken Sie jedoch bitte daran, dass Sie damit nur die Zeit bis zu einem Zahnarztbesuch überbrücken sollen. Sollten Ihre eigenen Bemühungen zur Beschwerdefreiheit führen, gehen Sie dennoch so schnell wie möglich zum Zahnarzt, denn nur er kann Ihnen eine den individuellen Umständen angepasste Diagnostik und Behandlung bieten.
Die Informationen auf dieser Seite können eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Zahnärzte, Ärzte und Apotheker nicht ersetzen. Auch die Befolgung der nachfolgenden Empfehlungen entbindet nicht davon.
Der zahnärztliche Notdienst im Bereich der Kreisstelle MarburgZahnmedizinische Notfälle - und was Sie selbst tun können
- Schwellung, Dicke Backe, Parulis
- Schmerzen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen
- Nachblutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff
- Inlay, Krone oder Brücke verloren
- Provisorium verloren oder zerbrochen
- Füllung ganz oder teilweise herausgefallen
- Zahnfraktur - wenn ein Zahn abbricht
- Ausgeschlagener Zahn - wenn ein ganzer Zahn verlorengeht
- Aufbiss- oder Berührungsempfindlichkeit eines Zahnes
- Wenn ein Zahn kälteempfindlich ist
- Oder wenn er wärmeempfindlich ist
- Zahnfleischbluten
- Wenn scharfe Kanten nerven
- Bruch einer Prothese
- Druckstellen, verursacht durch eine Prothese
- Der Mund geht nicht ganz auf - Kieferklemme
- Der Mund geht nicht ganz zu - Kiefersperre
- Schmerzmittel - Medikamente gegen Zahnschmerzen
Schwellung, Dicke Backe, Parulis
Eine "dicke Backe" ist in fast immer die Folge einer akuten, durch Bakterien hervorgerufenen Infektion. Wenn eine
solche bakterielle Infektion nicht oder nicht rechtzeitig behandel wird, breitet sie sich in das umgebende Gewebe
aus. Rechnen Sie nicht damit, dass die Infektion ohne zahnärztliches Eingreifen zurückgehen wird, sondern gehen Sie schnellstmöglich
zum Zahnarzt. In der Zeit bis zur Behandlung sollten Sie kalte Umschläge machen und körperliche Anstrengungen,
sowie Wärmeeinwirkung vermeiden. Ihr Zahnarzt wird auch abklären, ob Ihre dicke Backe eine nicht zahnbedingte Ursache
hat, z.B. eine entzündete Speicheldrüse.
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Schmerzen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen
Wundschmerzen nach einer zahnärztlichen Operation sind vollkommen normal und kein Zeichen dafür, dass etwas schief gegangen ist. Normalerweise hilft es, die Wunde zu kühlen, wobei Sie jedoch einen zu langen, ununterbrochenen Kontakt mit Eis vermeiden müssen, damit das Gewebe nicht unterkühlt wird. Wenn das Eis direkt aus dem Eisfach kommt, kann zu langer Kontakt sogar zu Erfrierungen führen. Bei anhaltenden Schmerzen nehmen Sie ein Schmerzmittel, vielleicht hat Ihr Zahnarzt Ihnen ja eines verschrieben. Falls nicht, können Sie auch ein Schmerzmittel aus Ihrer Hausapotheke verwenden - wenn vorhanden, Ibuprofen oder Paracetamol. Wenn Sie nach ein paar Tagen noch starke, möglicherweise auch pochende Schmerzen und keine Tendenz zur Besserung verspüren, suchen Sie Ihren Zahnarzt oder ggf. den zahnärztlichen Notdienst auf, denn das könnte auf eine Wundinfektion hinweisen, die keinesfalls verschleppt werden darf. Bei Fieber bitte auch sofort zahnärztliche Hilfe suchen.
In den ersten Tagen nach dem chirurgischen Eingriff verzichten Sie bitte auf körperliche Anstrengung, Rauchen und
Alkoholgenuss, putzen Sie Ihre Zähne so normal wie möglich, aber vermeiden Sie es, das OP-Gebiet mit der Zahnbürste
zu irritieren. Zur Unterstützung der Mundhygiene verwenden Sie während der ersten Tage nach der OP gegebenenfalls
eine Mundspüllösung, aber achten Sie darauf, das in der Wunde vorhandene Blut bei dieser Gelegenheit nicht herauszuspülen,
denn das wird für die Wundheilung gebraucht.
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Nachblutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff
Blutungen unmittelbar nach chirurgischen Eingriffen sind normal und in vielen Fällen sogar wünschenswert und nützlich, da sie den Heilungsprozess fördern. 2-3 Stunden nach dem Eingriff, wenn die Wirkung des Betäubungsmittels und des darin meist vorhandenen gefäßverengenden Zusatzes nachlässt, kann es zu einer Blutung kommen. Diese Blutung ist darauf zurückzuführen, dass die verengten Blutgefäße wieder weiter werden. Diese Blutung ist normal und verschwindet nach ein paar Stunden.
Nicht in Ordnung sind starke, nicht zu stoppende Blutungen, die erst später als ca. 12 Stunden nach dem Eingriff einsetzen. Solche Blutungen bedürfen immer des zahnärztlichen Eingreifens, da sie auf eine möglicherweise gestörte Wundheilung oder Gerinnungsstörungen hinweisen. Auf Schmerzmittel wie Aspirin sollten Sie, wenn nicht anders vom Zahnarzt verordnet, verzichten, denn das wirkt blutverdünnend und Nachblutungen auslösen oder verstärken. Dies gilt ebenfalls für Marcumar und ähnliche Medikamente. Wenn Sie regelmäßig solche Medikamente einnehmen müssen, dürfen Sie sie nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt absetzen.
Wenn eine Blutung partout nicht aufhören will, können Sie auch auf einen der Tupfer beißen, die Ihr Zahnarzt Ihnen
vielleicht mitgegeben hat, oder noch besser Sie beißen für ca. eine halbe Stunde nicht zu fest auf einen Teebeutel
(Schwarztee). Das schmeckt zwar ziemlich übel, wirkt aber recht gut blutstillend. Wenn das alles nichts hilft, wenden
Sie sich an Ihren Zahnarzt oder ggf. an den zahnärztlichen Notdienst.
Zu Ihrer Beruhigung: Nachblutungen nach oralchirurgischen Eingriffen sind fast immer harmlos, und ein wesentlicher
Blutverlust ist kaum zu befürchten, auch wenn das für den Laien manchmal ziemlich eindrucksvoll aussehen mag.
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Inlay, Krone oder Brücke verloren
Inlays, Kronen und Brücken werden mit speziellen Befestigungsklebern (laienhaft auch Zemente) "eingeklebt". Im Laufe vieler Jahre kann das Befestigungsmaterial altern und sich schließlich so weit lösen, dass die Versorgung nicht mehr am Zahn haftet und herausfällt. Wenn Ihnen das passiert, sollten Sie möglichst bald zu Ihrem Zahnarzt oder, wenn es schmerzhaft und außerhalb der Sprechzeiten ist, zum zahnärztlichen Notdienst gehen, der das herausgefallene gegangene Teil im günstigsten Fall einfach wiederbefestigt.
Oft ist der Grund für das Herausfallen aber eine Karies, die sich unter der Füllung oder der Krone entwickelt hat, so dass "gebohrt" und am Ende eine neue Versorgung gemacht werden muss. In diesem Fall wird die alte Versorgung vermutlich nicht wieder eingesetzt werden können, und der Zahnarzt wird Ihnen zunächst ein Provisorium und später eine ganz neue Versorgung anfertigen.
Bitte versuchen Sie nicht, verloren gegangene Inlays, Kronen oder Brücken mit irgendeinem Material selbst wieder
festzukleben. Das hält meist nicht, und wenn sich solche Teile, insbesondere nachts, unbemerkt lösen, können sie leicht
in die Luftwege geraten - möglicherweise mit katastrophalen Folgen, und dann hätten Sie es wirklich mit einem Notfall
zu tun! Wenn schnelle Hilfe nicht erreichbar ist, lassen Sie die Zähne einfach unversorgt, bis ein Zahnarzt zur
Verfügung steht. Den Zähnen passiert in dieser kurzen Zeit nichts. Sie sind im schlimmsten Fall temperaturempfindlich.
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Provisorium verloren oder zerbrochen
Im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung werden für Inlays Kronen oder Brücken präparierte (beschliffene) Zähne meist mit Provisorien versorgt, die die empfindlichen Zähne in erster Linie vor Kälte, Wärme etc. schützen und für die Zeit bis zur endgültigen Versorgung das ästhetische Erscheinungsbild sicherstellen sollen. Eine wesentliche medizinische Bedeutung haben die Provisorien während der (hoffentlich) kurz bemessenen Tragezeit in der Regel nicht. Provisorien sollen durch den Zahnarzt leicht wieder entfernbar sein, und aus genau diesem Grund sitzen sie nicht besonders fest und gehen auch öfter mal verloren.
Wenn Sie ein Provisorium verlieren, verhalten Sie sich bitte genauso
wie oben für verlorene Inlays, Kronen und Brücken empfohlen … versuchen Sie nicht, es selbst wieder einzusetzen!
Sie müssen, falls das außerhalb der normalen Arbeitszeiten passiert ist, auch nicht sofort zum Zahnarzt oder zum
zahnärztlichen Notdienst. Es genügt, wenn Sie so bald wie möglich zu den normalen Praxiszeiten einen Zahnarzt
aufsuchen. In der Zwischenzeit meiden Sie kalte, heiße, süße oder saure Nahrung und Getränke, wenn Sie sich nicht
unnötig wehtun wollen.
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Füllung ganz oder teilweise herausgefallen
Füllungen können herausfallen, und wenn sie das tun, so hat sich meistens schon vorher darunter eine Karies
entwickelt, oder die Zähne waren für die Füllung nicht richtig vorbereitet, oder die Füllungen waren einfach zu groß,
und eine Krone wäre besser gewesen. Sofern ein Zahn, dessen Füllung herausgefallen ist, nicht sehr schmerzhaft ist, ist eine
unmittelbare Behandlung z.B. nachts oder am Wochenende durch den zahnärztlichen Notdienst nicht erforderlich.
Vereinbaren Sie einfach einen regulären Termin mit Ihrem Zahnarzt. Ansonsten gilt alles, was bereits über verlorene
Inlays, Kronen und Brücken gesagt wurde.
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Zahnfraktur - wenn ein Zahnstück oder ein ganzer Zahn abbricht
Es gibt verschiedene Arten von Zahnfrakturen. Bei den harmloseren, wenn nur ein kleines Stück abgebrochen ist, handelt es sich nicht um einen Notfall, der sofortiges zahnärztliches Eingreifen erforderlich macht. Es genügt, wenn Sie bei der nächsten Gelegenheit Ihren Zahnarzt aufsuchen und sich von ihm den Zahn glätten und eine kleine Füllung machen lassen.
Wenn große Zahnteile abgebrochen sind, wie es z.B. bei Sportunfällen vorkommen kann, liegt oft der Nerv frei. Dies ist fast immer sehr schmerzhaft und macht eine sofortige Behandlung durch den Zahnarzt erforderlich. Wenn Ihnen so etwas nachts oder am Wochenende passiert, sollten Sie umgehend den zahnärztlichen Notdienst aufsuchen - vielleicht rettet das den Zahn.
Wurzelkanalbehandelte Zähne werden oft brüchig,
besonders wenn sie statt mit einer Krone mit einer zu großen Füllung versorgt wurden. Ist ein Zahn komplett gespalten,
so kann er meist nicht erhalten werden.
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Ausgeschlagener Zahn - wenn ein ganzer Zahn verlorengeht
Durch Unfälle, Schlägereien und andere Gewalteinwirkung können auch kerngesunde Zähne aus dem Kieferknochen herausgebrochen werden. Dabei kommt es auch oft zur Kieferfraktur (Kieferbruch) und zu Weichteilverletzungen, die recht umfangreich und bedrohlich sein können. In solchen Fällen sollte immer umgehend ein Kieferchirurg oder ein Oralchirurg konsultiert werden. Wenn möglich, wenden Sie sich bei größeren Verletzungen im Gesichtsbereich bitte direkt an die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Abteilung einer Klinik.
Wenn Zähne ohne weitere Verletzungen ausgeschlagen wurden, begeben Sie sich sofort zum Zahnarzt - nur er kann Ihnen helfen.
Herausgeschlagene Zähne sollten Sie auf jeden Fall einsammeln und mit zum Zahnarzt nehmen, denn der kann sie unter Umständen wieder einsetzen, und mit ein bisschen Glück heilen solche Zähne sogar wieder ein und werden fest. Voraussetzung für den Erfolg ist schnelles Handeln und der richtige Transport, am besten in einer sog. Zahnrettungsbox. Die Zahnrettungsbox ist in den meisten Schulen vorhanden. Ansonsten empfehlen wir, die ausgeschlagenen Zähne in gekühlter H-Milch zu lagern, Ungünstiger ist die Lagerung in einer sterilen Kochsalzlösung, aber immer noch besser als in normalem Leitungswasser. Versuchen Sie bitte nicht, die Zähne zu reinigen und fassen Sie sie nicht an der Wurzel an. Es ist auch keine gute Idee, die Zähne im Mund zu transportieren - dort kommen sie mit Bakterien in Kontakt und können verschluckt oder eingeatmet (aspiriert) werden.
Das klingt alles ganz vielversprechend, aber bedenken Sie bitte, dass die Reimplantation eines Zahnes nur selten einen
langfristigen Erfolg bringt.
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Aufbiss- oder Berührungsempfindlichkeit eines Zahnes
Druck-, Aufbiss, oder Berührungsempfindlichkeit ist fast immer ein Zeichen für eine Wurzelhautentzündung. Das kann so
weit gehen, dass Sie den Zahn noch nicht einmal mit der Zunge berühren können, von Kauen ganz zu schweigen. Innerhalb
kurzer Zeit kann die Entzündung zu einer äußerst schmerzhaften Schwellung führen. Dies ist ein echter Notfall, und Sie
sollten so schnell, wie möglich, zum Zahnarzt gehen. In der Zwischenzeit vermeiden Sie körperliche Anstrengung, Wärme
und den Genuss anregender Mittel wie Cola, Tee, Kaffee, Alkohol etc. Der schmerzhafte Zahn und eine eventuell beginnende
Schwellung sollten gekühlt werden.
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Wenn ein Zahn kälteempfindlich ist ...
… handelt es sich, wenn Sie Glück haben nur um einen überempfindlichen Zahnhals und Sie müssen nicht sofort zum Zahnarzt
oder zum zahnärztlichen Notdienst. In diesen Fällen wird der Schmerz sehr schnell verschwinden, wenn der Zahn nicht
mehr mit der Kältequelle in Berührung ist. Lassen Sie sich in den nächsten Tagen einen Zahnarzttermin geben. Dort
wird man Ihnen vermutlich einfach Fluorid haltigen Lack oder Gel auf die freiliegenden Zahnhälse auftragen, und das
Problem ist aus der Welt. Bis dahin meiden Sie einfach kalte Speisen und Getränke.
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Wenn er wärmeempfindlich ist, ist es schlimmer …
… denn dann handelt es sich um eine Nerventzündung (Pulpitis), und dies heilt nicht von selbst sondern ist immer ein
Grund, sofort einen Zahnarzt aufzusuchen. Typisch für die Pulpitis ist das vorübergehende Abklingen der Schmerzen bei
Kälteeinwirkung, z.B. durch Spülung mit kaltem Wasser. Wärmezufuhr hingegen kann scheußliche Schmerzen hervorrufen.
Die Schmerzen verschwinden oft innerhalb kurzer Zeit, doch damit sind die Probleme nicht vorbei, denn Sie spüren nur
deshalb nichts mehr, weil der Nerv dann abgestorben ist, doch die fast immer nachfolgende Vereiterung bringt dann erst recht
Schmerzen und ggf. auch Fieber. Ihr Zahnarzt, den Sie hoffentlich frühzeitig aufsuchen, wird sofort mit einer
Wurzelbelhandlung (Endodontie) beginnen.
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Zahnfleischbluten
Zahnfleischbluten ohne weitere Symptome wie stärkerer Schmerz, Schwellung etc. gehört nicht zu den Notfällen. Manchmal handelt es sich um Zahnfleischverletzungen durch ungeschicktes Verwenden von Zahnbürste, Zahnseide, oder Zahnstochern. Neue Bürsten bürsten gut, und wenn man die Putztechnik, die man sich mit der alten, ausgeleierten Bürste angewöhnt hat, auf die gerade neu angeschaffte überträgt, kommt es vor, dass man des Guten schon einmal etwas zu viel tut und sich das Zahnfleisch wund schrubbt. Gegen solche mechanischen Verletzungen kann auch der Zahnarzt nicht viel tun. Allenfalls könnte er schmerzlindernde Medikamente auftragen. Gehen Sie einfach etwas sanfter mit Ihrem Zahnfleisch um, und es wird schnell wieder heilen. Zeigen Sie das Problem bei der nächsten Gelegenheit Ihrem Zahnarzt.
Häufiger als Verletzungen sind Zahnfleischentzündungen und Parodontitis (Parodontose). Auch dabei handelt es sich,
soweit es schmerzlos ist, nicht um Notfälle. Diese Erkrankungen entstehen langsam und aufgrund mangelhafter Mundhygiene.
Wenn Sie derartiges bei sich bemerken, verbessern Sie Ihre
Mundhygiene
und vereinbaren Sie einen Termin beim Zahnarzt.
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Wenn scharfe Kanten nerven
Scharfe Kanten kommen in der Zahnmedizin oft vor, können enorme Schmerzen hervorrufen und furchtbar nerven, doch ihre Entfernung ist für den Zahnarzt eine Kleinigkeit. Scharfe Kanten werden durch abstehende Drähte kieferorthopädischer Geräte, schadhafte Provisorien, abgebrochene Zahnteile, defekte Füllungen u.v.a. verursacht. Die Zunge, von Natur aus neugierig, spielt gern an solchen Stellen herum und es kommt, ebenso wie an den Schleimhäuten, schnell zu kleinen Verletzungen, die äußerst schmerzhaft sind und durch das weitere Reiben an den scharfen Kanten immer wieder gereizt werden.
Bitte versuchen Sie nicht, bei solchen Gelegenheiten, Ihre heimwerkerischen Fähigkeiten zu beweisen - das verschlimmert
die Sache häufig. Sie können allenfalls ein zuckerfreies Kaugummi über die störende Stelle kleben. Für Zahnärzte ist die
Beseitigung des Problems meist ein einfacher Handgriff, und wenn die quälende Ursache behandelt ist,
ist nach kürzester Zeit alles wieder gut.
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Bruch einer Prothese
Prothesen können auf alle erdenklichen Arten brechen. Meistens brechen Kunststoffeile oder Zähne ab, oder Totalprothesen brechen komplett in der Mitte durch. Wenn nur kleine Teile vom Rand abgebrochen sind, kann man sich auf die Schnelle helfen, indem man die scharfe Bruchkante mit einer Nagelfeile leicht entschärft. Versuchen Sie bitte nie, die Prothese zusammenzukleben, und schon gar nicht mit Sekundenkleber. Das Zeug ist giftig, und wenn Sie davon etwas an die Zunge oder die Schleimhäute bringen, kleben die fast untrennbar zusammen. Das wäre dann ein richtiger Notfall.
Grundsätzlich gehört die Prothese in ein zahntechnisches Labor, wo sie fachmännisch repariert werden kann. Gehen
Sie nicht einfach Eigenregie zu irgendeinem Labor, denn es darf und wird ohne den Arbeitsauftrag eines Zahnarztes
nicht tätig werden. Wenn Ihnen ein solches Missgeschick nachts, am Wochenende oder einem Feiertag passiert, warten
Sie bis zum nächsten Arbeitstag, und gehen Sie dann zum Zahnarzt. Der Bruch einer Prothese ist nicht schmerzhaft,
macht die Nahrungsaufnahme nicht unmöglich und mindert allenfalls Ihre ästhetische Erscheinung. Es handelt sich also
nicht um einen Notfall. Seien Sie geduldig - die Reparatur wird sowieso besser, wenn sie nicht überstürzt mitten in
der Nacht in einem Praxislabor zusammengebastelt wird.
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Druckstellen, verursacht durch eine Prothese
Druckstellen sind ein ganz ähnliches Problem wie die scharfen Kanten, doch anders als bei diesen werden die Schleimhäute nicht scharf verletzt, sondern durch Dauerdruck und Quetschung. Das Ergebnis ist jedoch das gleiche - es kommt zu äußerst schmerzhaften Wunden, die bei weiterem Tragen der Prothese immer mehr gereizt werden. Bei neuen Prothesen kommen Druckstellen so häufig vor, dass man sie als selbstverständlich ansehen kann.
Wenn die Druckstelle nicht schnell entfernt werden kann, empfehlen wir, die Prothese herauszunehmen, sie aber immer wieder für eine kurze Zeit zu tragen. Wenn Sie sie einige Tage ununterbrochen nicht tragen, sind die Druckstellen weg, und Ihr Zahnarzt kann nicht mehr sehen, an welchen Stellen er korrigieren muss.
Auch Druckstellen sind kein Notfall, der die Inanspruchnahme eines Zahnarztes außerhalb der regulären Sprechzeiten
rechtfertigt.
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Der Mund geht nicht ganz auf - Kieferklemme
Als Ursachen für eine Kieferklemme kommen in erster Linie Entzündungen im Umfeld der unteren Weisheitszähne in Frage,
seltener Muskelverspannungen. Für den Umgang mit einer Kieferklemme können wir nur eine Empfehlung geben: Suchen Sie
einen Zahnarzt auf, und zwar sofort. Jedes weitere Warten kann die Sache schnell verschlimmern, und wenn der Mund gar
nicht mehr auf geht, kann auch der Zahnarzt den Ort des Geschehens nicht mehr richtig erreichen.
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Der Mund geht nicht ganz zu - Kiefersperre
Wenn Sie Ihren Mund nicht mehr ganz schließen können, so haben Sie wahrscheinlich ein Kiefergelenkproblem -
Ihr Kiefergelenk ist ausgerenkt. Es wieder einzurenken brauchen Sie gar nicht erst zu probieren, es wird mit
ziemlicher Sicherheit nicht zum Erfolg führen. Auch die Kiefersperre ist ein richtiger Notfall. Ihr Zahnarzt, den
Sie sicher umgehend aufsuchen werden, kennt den richtigen Griff, mit dem man das Gelenk wieder einrenken kann. Danach
müssen Sie jede weite und spontane Mundöffnung, z.B. beim Gähnen, unterlassen. Später können Sie dann nach Anweisung
des Zahnarztes mit Übungen anfangen, die zum Ziel haben, eine problemlose, wenn auch nicht maximale, Mundöffnung
wiederherzustellen.
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Medikamente gegen Zahnschmerzen
Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die gegen Zahnschmerzen wirken. Die gebräuchlichsten sind Ibuprofen, Paracetamol
und Aspirin. Aspirin sollten Sie nur nach Anweisung Ihres Arztes oder Zahnarztes einnehmen, da es blutverdünnend wirkt
und nach chirurgischen Eingriffen Nachblutungen verursachen kann. Welches Medikament Sie verwenden können und wie es
angewendet wird, sagt Ihnen Ihr Arzt, Zahnarzt oder Apotheker.
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