Kunststofffüllungen - Komposit
Kunststofffüllungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu einer echten Amalgamalternative entwickelt und werden möglicherweise in absehbarer Zeit das Amalgam ganz verdrängen.
Die Bezeichnung "Kunststofffüllung" ist nicht besonders glücklich gewählt, da das verwendete Material nur zum kleineren Teil (ca. 30-40 %) aus Kunststoffen besteht. Den größeren Teil machen Quarz- und Glasteilchen aus, die der Füllung ihre Härte und Festigkeit verleihen, während der Kunststoff das ganze zusammenhält und dafür sorgt, dass dieses Gemisch während der Verarbeitung weich und knetbar ist.
Aufgrund ihrer Zusammensetzung werden diese Füllungen auch Kompositfüllungen genannt. (composite = engl. zusammengesetzt)Verfahren - Dentin-Adhäsivtechnik und Bonding
Während bei Amalgamfüllungen das weiche Material einfach in den Zahn gestopft wird, wird die Kompositfüllung in einem technisch anspruchsvollen Verfahren sowohl mit dem Zahnschmelz als auch mit dem darunter liegenden sehr fest verbunden.
Dabei ätzt man zunächst den Schmelz mit Phosphorsäure an, um so die Oberfläche aufzurauen. Danach werden auf den aufgerauten Schmelz und das freiliegende Dentin verschiedene Haftvermittler aufgebracht und mit einer speziellen Lichtquelle ausgehärtet (Bonding und Dentin-Adhäsivtechnik). Im Anschluss; daran wird das plastische Füllungsmaterial schichtweise in den Zahn gebracht und jede Schicht einzeln wieder mit Licht gehärtet.
Dies ist vor allem bei größeren Füllungen erforderlich, weil der Kunststoff beim Polymerisieren (Aushärten) in Abhängigkeit von des verarbeiteten Materialvolumens schrumpft. Um diese Schrumpfung gering zu halten, ist es sinnvoll immer nur kleine Mengen in einem Arbeitsgang zu härten.
Auf die Größe kommt es an
Kompositfüllungen sind eine beliebte Alternative zur Amalgamfüllung. Die Haltbarkeit einer mittelgroßen Kunststofffüllung ist vergleichbar mit der des Amalgams, wenn sie perfekt gemacht ist ...und nur dann, und wenn sie eine bestimmte Größe nicht überschreitet. Bei Überschreitung der maximalen Größe werden sowohl der Zahn als auch die Füllung instabil und die Belastbarkeit nimmt schnell stark ab. Zähne mit derart großen Defekten sind mit einer Krone besser versorgt. Dies gilt mit gewissen Unterschieden für alle Füllungsarten.
Ästhetische Anpassung
Die Ästhetik kommt der des natürlichen Zahnes nah. Die Füllungen können der Zahnfarbe gut angepasst werden. Durch das umfangreiche Angebot an verschiedenen Farben ist es möglich, diese Füllungen sehr genau auf die individuellen ästhetischen auszurichten. Man kann die Farben auch mischen und so eine weitere Verbesserung der individuellen Anpassung erzielen. Die Verbindung zwischen Zahn und Material ist durch aufwändige Adhäsiv- und Bondingtechniken wesentlich besser als beim Amalgam. Eine Unverträglichkeit ist weder bekannt noch wird sie vermutet.
Für Frontzähne optimal
Im Frontzahnbereich sind Kompositfüllungen technisch wie ästhetisch oft die beste Lösung. Zum einen kann man bei diesem Material minimalinvasiv arbeiten und muss nicht mehr Zahnsubstanz "wegbohren" als unbedingt nötig, zum anderen benötigen wir bei Frontzähnen nicht die hohe Kaudruckstabilität wie im Seitenzahnbereich. Mit Komposit kann man sogar Schneidekanten wieder aufbauen, die bei etwas pfleglicher Behandlung durch den Patienten auch lange halten können.
Wird eine besondere Haltbarkeit und Ästhetik gewünscht, so können wir abgebrochene Frontzahnecken und Schneidekanten auch mit Keramikinlays oder Veneers wieder aufbauen.
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aktualisiert vor 1661 Tagen, am 05.05.2020 - 14:50. √